Prävalenz großer Gefäße bei Kindern im Bereich eines möglichen chirurgischen Atemweges
DOI:
https://doi.org/10.31247/agnj.v1iS1.20Keywords:
Präklinische Notfallmedizin, Innerklinische Notfall-/Akutaufnahmemedizin, Klinische StudienAbstract
Fragestellung: Ziel der Arbeit ist die Erfassung der altersabhängigen, topographischen Beziehung von gro-ßen Halsgefäßen in Bezug zur Trachea im Bereich eines möglichen chirurgischen Atemwe-ges bei Kindern. Damit soll das Risiko einer schweren Blutung durch die Verletzung eines großen Gefäßes, bei der Durchführung eines chirurgischen Atemweges (Konio- oder Tracheotomie) abschätzbar gemacht werden.
Methodik: Es wurden CT- und MRT Bilder von Kindern im Alter von 0-18 Jahren betrachtet. Die Regionen anterior, links und rechts lateral der Trachea wurden kranial (kaudal des Os cricoideum) mittig und kaudal (kranial des Sternum Oberrandes) auf das Vorkommen folgender Gefäße untersucht: Aa. Carotides communes, Truncus brachiozephalicus, Vv. Brachiozephalicae, Vv. Jugulares intt./antt., Aortenbogen, Aa./Vv. Subclaviae und nicht weiter definierbare Gefä-ße. Außerdem wurde das Auftreten der Schilddrüse und des Ösophagus in den definierten Arealen betrachtet, sowie verschiedene Distanzmessungen durchgeführt.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 310 Patient*innen eingeschlossen, welche in sieben Altersgruppen unterteilt wurden. Dabei waren 166 (53,55%) männliche und 144 (46,45%) weibliche Patient*innen, sowie 235 (75,80%) MRT und 75 (24,19%) CT Untersuchungen. Kranial anterior kam in 193 Fällen (62,26%), mittig anterior in 225 Fällen (72,58%) und kaudal anterior in 295 Fällen (95,16%) ein Gefäß vor. Das häufigste Gefäß kranial anterior war dabei die rechte Vena ju-gularis anterior (36,1%), mittig anterior war dies ebenfalls die rechte Vena jugularis anterior (32,9%) und kaudal anterior war dies der Truncus brachiozephalicus (78,1%). Die Werte wurden laut den verschiedenen Altersgruppen aufgeschlüsselt und sind altersabhängig variabel.
Interpretation: Diese Studie zeigt, dass bei einem signifikanten Anteil an pädiatrischen Patient*innen in jeglicher Altersgruppe in einem für die chirurgische Atemwegssicherung relevanten Areal zu einer hohen Wahrscheinlichkeit ein großes Gefäß verläuft. Das Risiko einer schweren Blutung ist bei der Durchführung, insbesondere kaudal, erhöht.