Resuscitation Academy Deutschland – Systemische Optimierung der Reanimationsversorgung

Authors

  • Andreas Wagenplast Institut für Rettungs- und Notfallmedizin, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
  • Jan-Thorsten Gräsner Institut für Rettungs- und Notfallmedizin, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein https://orcid.org/0000-0001-8143-0376
  • Leonie Hannappel Institut für Rettungs- und Notfallmedizin, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
  • Stephan Seewald Institut für Rettungs- und Notfallmedizin, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein <b> Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für Anästhesiologie und Operati-ve Intensivmedizin https://orcid.org/0000-0002-7233-921X

DOI:

https://doi.org/10.31247/agnj.v1iS1.18

Keywords:

Präklinische Notfallmedizin, Qualitätsmanagement

Abstract

Fragestellung Ziel der ersten Resuscitation Academy Deutschland (RAD) ist es, die Ergebnisse nach einem außerklinischen Herz-Kreislauf-Stillstand (OHCA) gemäß dem 2008 in Seattle/King County, USA, entwickelten 10-Stufen-Programm nach Eisenberg [1] systematisch und nachhaltig zu verbessern. Nur durch die optimale Verknüpfung aller Bemühungen entsteht nach den Leitlinien 2021 ein „System zur Rettung von Leben“, welches höhere Überlebensraten erst ermöglicht [2].

Methodik Die RAD 2020–2022 umfasst sechs Rettungsdienstbereiche (RDB: Berlin, Dortmund, Kiel, Plön, Vorpommern-Greifswald, Rostock) und hat über 24 Monate in einem strukturierten Prozess mit kontinuierlicher Evaluation und aufeinander aufbauenden Veranstaltungen stattgefunden. Ein Schwerpunkt lag auf den lokalen Umsetzungsprojekten, welche auf Grundlage der Daten und Werkzeuge der RAD an die jeweilige Situation in den RDB angepasst wurden. Ziel war eine systemische und kontinuierliche Verbesserung zu erreichen und mit qualitativen und quantitativen Methoden hauptsächlich anhand des Deutschen Reanimationsregisters und mit dem „RAD-System-Assessment-Tool“ (RAD-SAT) messbar zu machen.

Ergebnisse Die sechs RDB haben das RAD-SAT jeweils zu den Veranstaltungen durchgeführt, um Verbesserungspotenziale zu identifizieren und in mehreren Projekten umzusetzen. Alle sechs Teilnehmer strebten und streben eine bessere Datenqualität oder eine verbesserte Nutzung des Deutschen Reanimationsregisters an. Außerdem haben alle ein High-Performance-Cardio-Pulmonary-Resuscitation(CPR)-Programm implementiert. Einige Leitstellen haben ihre Telefon-CPR und/oder Rapid Dispatch Programme überprüft und verbessert. Mehrere Systeme haben die Integration von Laienhelfern über Apps eingeführt. Weitere Projekte zielten unter anderem auf die gemeinsame multiprofessionelle Schulung von Rettungsfachpersonal und Notärzten, ein Pilotprogramm erprobte Notfallsanitäter-Supervisoren.

Interpretation Die Forschung der GRA zeigt, dass durch die Anwendung der 10-Schritte eine Optimierung der Systeme und eine exzellente Reanimationsversorgung mit verbessertem Outcome für die Patienten nach OHCA möglich sind. Erste Daten der RAD 2020–2022 zeigen Erfolg und Potenzial für weitere Verbesserungen. Für Deutschland scheint das Format mit konsekutiven Workshops besonders geeignet.  

Quellen

[1] The Resuscitation Academy Foundation (2019) 10 STEPS for Improving Survival from Cardiac Arrest. 2. Aufl., Seattle

[2] Semeraro F, Greif R, Böttiger BW et al. (2021) Lebensrettende Systeme: Leitlinien des European Resuscitation Council 2021. Notfall Rettungsmed 24:367–385. DOI 10.1007/s10049-021-00889-7

Published

2022-04-21

How to Cite

Resuscitation Academy Deutschland – Systemische Optimierung der Reanimationsversorgung. (2022). AGN Journal, 1(S1). https://doi.org/10.31247/agnj.v1iS1.18

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